Seine erste Blütezeit erlebte der RV "Blitz" und mit ihm die Gebrüder Karl und Oskar Buchholz Anfang der 60er Jahre. Konnte man 1960 den im vorigen Jahr gewonnenen Weltmeistertitel aufgrund der verpassten Qualifikation noch nicht verteidigen, so wurden die Gebrüder Buchholz in den folgenden Jahren ununterbrochen Weltmeister. Es gab kaum ein Turnier, dass in dieser Zeit nicht gewonnen wurde.
Gebrüder Buchholz
Die Arbeit des Vereins war zu diesem Zeitpunkt ganz auf den Aktivenbereich der Radballer ausgerichtet. So waren bei den Rennfahrern lediglich Robert Maier und Rolf Moosmann erfolgreich. Daneben gab es die weit über die Grenzen bekannten und ebenso beliebten Radakrobaten Theodor Cingia und Karl Rapp, die den Verein bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen vertraten. 1961 hatte der Verein 164 Mitglieder, und der Name Lauterbach wurde im Rahmen einer Eurovisionsendung, welche live von der Weltmeisterschaft in St. Gallen berichtete, einem Millionenpublikum ein Begriff. Die Gebrüder Buchholz waren damals an 48 Wochenenden unterwegs, und legten jährlich ca. 18.000 Kilometer für den Radsport zurück.
Ein weiteres Highlight war 1962 neben der Erringung des dritten Weltmeistertitels die Ausrichtung des 1. "Großen Schwarzwaldpreis" durch den RV "Blitz" Lauterbach, der wie auch in den Folgejahren unter der Schirmherrschaft der jeweiligen Ministerpräsidenten stand. Die unglaubliche Rekordkulisse von 1.000 Zuschauern machte dieses internationale Spitzenturnier sogleich zu einem begehrten Treffpunkt der Radsport Elite, und brachte den RV "Blitz" erneut in die Schlagzeilen. Dieses Turnier sollte in den Folgejahren zur Tradition werden, zahlreiche Spitzensportler aus ganz Europa zeigten im Rahmen des Schwarzwaldpreises ihr können, und sogar im Fernsehen wurde dieses Turnier später auszugsweise gesendet. Dass trotz dieser großen Kulisse am Ende nur ein kleiner Kassenüberschuss stehen blieb zeigt, wie kostenintensiv bereits damals die Durchführung eines solchen Turniers war. Eine besondere und bis dahin wohl nicht dagewesene Ehrung erhielt der langjährige Betreuer der Gebrüder Buchholz, Adolf Kohler, der im Rahmen des 1."Grossen Schwarzwaldpreises" mit der Silbernen Ehrennadel des Württembergischen Radsportverband ausgezeichnet wurde. 1963 und 1964 konnte der Weltmeistertitel erneut erfolgreich verteidigt werden. Der RV "Blitz" stellte mit Fritz Ginter und Manfred Buchholz eine weitere aktive Mannschaft, und im Jugendbereich machten Walter und Karl-Heinz Moosmann auf sich aufmerksam. Die bereits vorhandenen Spannungen zwischen den Gebr. Buchholz und dem BDR zeigten sich in der sehr kurzfristigen Nominierung zur Weltmeisterschaft, die erst 3 Wochen vor Beginn dieses wichtigen Turnier 's erfolgte. Noch immer war die Anteilnahme der Bevölkerung an den Erfolgen der Gebrüder Buchholz und des Radsportvereins vorhanden. Auch der erste Auftritt von Jindrich Pospisil 1964 im Lauterbacher Gemeindehaus sollte vielen in Erinnerung bleiben. Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes an die Gebrüder Buchholz sowie den Verein "Blitz" Lauterbach, was in dieser Form bis damals sicher außergewöhnlich war. Als weitere Sportart wurde Kunstradfahren in den Verein aufgenommen. Auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere erklärten dann die Gebrüder Buchholz 1965 Ihren Rücktritt von der internationalen Bühne, sicher eine Folge der lang anhaltenden Unstimmigkeiten mit dem BDR. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die erste Begegnung mit den später legendären 20maligen Weltmeistern Jan und Jindrich Pospisil verloren. Ab dieser Zeit wurde es etwas leiser um den RV "Blitz". Zwar konnte die Jugend noch etwas auf sich aufmerksam machen, Oskar Buchholz spielte zusammen mit seinem Bruder Manfred, und bei den Kunstradfahrern waren Monika Volle, Bärbel und Christel Oehler erfolgreich, aber die ganz großen Erfolge blieben aus. Man legte nun den Schwerpunkt auf den Aufbau des Nachwuchses, der bis dahin vernachlässigt wurde, und wandte sich parallel eher gesellschaftlichen Veranstaltungen zu. 1968 wurde dann noch die Württembergische Bergmeisterschaft der Amateure ausgerichtet. 1969 gewannen Fritz Ginter und Walter Moosmann die Süddeutsche Meisterschaft und damit den Aufstieg in die erste Bundesliga.
Erfolge 1960 - 1969
Bereich Aktive Weltmeisterschaften
# 1. Platz bei der Weltmeisterschaft 1961 in St. Gallen Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Weltmeisterschaft 1962 in Wien Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Weltmeisterschaft 1963 in Basel Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Weltmeisterschaft 1964 in Kopenhagen Karl und Oskar Buchholz
Deutsche Meisterschaften
# 2.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1960 Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1961 Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1962 Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1963 Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1964 Karl und Oskar Buchholz # 1.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1965 Karl und Oskar Buchholz # 4.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1967 Manfred und Oskar Buchholz # 2.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1968 Manfred und Oskar Buchholz # 4.Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1969 Manfred und Oskar Buchholz
Süddeutsche Meisterschaften
# 1. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft 1960 Karl und Oskar Buchholz # 1. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft 1961 Karl und Oskar Buchholz # 1. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft 1963 Karl und Oskar Buchholz # 3. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft 1968 Fritz Ginter und Walter Moosmann # 1. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft 1969 Fritz Ginter und Walter Moosmann
Bereich Schüler und Jugend Deutsche Meisterschaften
# 3.Platz bei der Deutschen Meisterschaft Jugend 1963 Karl Heinz und Walter Moosmann # 4.Platz bei der Deutschen Meisterschaft Jugend 1964 Karl Heinz und Walter Moosmann
Süddeutsche Meisterschaften
# 1.Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft Jugend 1963 Walter und Karl Heinz Moosmann # 1.Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft Jugend 1964 Walter und Karl Heinz Moosmann